Mit der richtigen Backlink-Strategie Abstrafungen vermeiden

4. März 2014

In der t3n (Ausgabe 35, 2/14) haben Andre und Maik einen Artikel zum Thema Backlinks verfasst. An dieser Stelle wollen wir euch einen Überblick geben, worauf beim Link-Building ab sofort geachtet werden muss, um keine Restriktionen von Google und den Verlust des Rankings zu befürchten.

Der Page-Rank wird u.a. von der Relevanz der Verweise beeinflusst. Bisher galt: Je häufiger von anderen Seiten verlinkt wurde und je stärker diese – wiederum gut verlinkten Seiten – sind, desto besser war das Ranking. Die Link-Popularität (und damit nur die Quantität der eingehenden Links) war der Maßstab für die Relevanz einer Seite bei entsprechenden Suchanfragen. Dies hatte zur Folge, dass es für die Seitenbetreiber nicht immer um wertvolles und nachhaltiges Link-Marketing ging, sondern dass massenhafter Linkaufbau betrieben wurde, wobei die Qualität der Links auf der Strecke blieb.

Qualitative BacklinksWeil aber Links zu Content, der für die Leser tatsächlich relevant ist, in Googles Augen als viel hochwertiger einzustufen ist, hat man Gegenmaßnahmen ergriffen, um die offensichtlichen SEO-Maßnahmen einzudämmen. Dazu gehört in erster Instanz eine tiefgreifende Analyse, welche Methoden von der SEO-Industrie zum Linkaufbau ausufernd verwendet werden. Die so identifizierten Link-Arten (etwa Widgets, die einen Backlink enthalten, stupide Verlinkung einzelner Kategorien, Web-Kataloge und Guest-Posts) werden ab sofort entwertet, sind somit für das Link-Building nutzlos. Von negativen Folgen in Form eines Verlusts des Rankings können beide Seiten betroffen sein: die linkgebende und die verlinkte Seite.

Worauf zu achten ist

Bei Backlinks ist also ein Umdenken nötig: Seitenbetreiber müssen erkennen, dass nicht mehr die Masse an Links zum Erfolg führt, sondern die richtigen Links müssen durch gezielte Aktionen generiert werden. Ein wichtiger Aspekt ist die Themenrelevanz der verlinkten Seiten: Google kann ermitteln, ob zwischen beiden Websites eine inhaltliche Ähnlichkeit besteht. Ist diese gegeben, ist ein Link natürlicher und entsprechend wertvoller. Vermeiden sollte man außerdem stets gleiche Ankertexte, die zudem aus monotonen Keyword-Phrasen bestehen. Förderlicher ist es, eine URL im Anker zu verwenden oder den Link auf Wörter wie da, hier, dort etc. zu packen.

Was passiert, wenn man gegen diese von Google durchgesetzten Richtlinien verstößt, zeigen die Beispiele von Expedia und Buzzea: Der Reiseanbieter Expedia versteckte im Footer seines WordPress-Themes für Reiseblogs einen Link in weißer Schrift auf weißem Hintergrund. Weder der Blog-Betreuer noch der Leser konnten diesen Link sehen, der Google-Bot allerdings schon. Die US-amerikanische Seite verlor ihr Top-Ranking und der Börsenwert sank. Kritischer war es bei Buzzea: Das Linknetzwerk kaufte und verkaufte Links. Nach der Abstrafung durch Google wurde der Betrieb komplett eingestellt. Doch damit nicht genug: Matt Cutts, der Leiter des Webspam-Teams bei Google, hatte vor einiger Zeit angekündigt, auch in Deutschland gegen derartige Netzwerke durchzugreifen, was in mindestens einem Fall schon geschehen sein soll.

Backlink-Profil richtig bereinigen

Linkprofil aufräumenUm die eigenen Seite aus der Schusslinie zu nehmen, haben wir für euch einige Tipps zusammengestellt, mit denen ihr Backlink-Sünden bereinigen könnt:

  1. Sich von Altlasten befreien: Alle Links, die aus unseriösen Quellen stammen und keinen thematischen Bezug zur Seite haben, entfernen.
  2. Verlinkungen hinterfragen: Bei jedem einzelnen Link muss geprüft werden, ob er nach den genannten Kriterien eine Daseinsberechtigung hat
  3. Backlinks entwerten: Sollten andere Seitenbetreiber Links zur eigenen Seite auch nach Aufforderung nicht entfernen (können), dann muss der Link entwertet werden. Das Google Disavow Tool ist ein effektives Werkzeug, um einen Link für ungültig zu erklären.

Alles in allem wird deutlich, dass sich Link-Building im Wandel befindet: Content-Marketing rückt immer mehr in den Fokus. Inhalte werden nur dann empfohlen, wenn sie dem Leser einen tatsächlichen Mehrwert bieten, wenn sie zum Beispiel spannend, informativ oder lustig sind. Des Weiteren müssen in jeder Strategie neben den transaktionellen auch informative Keywords berücksichtigt werden. Der Wert des Inhalts für den Leser muss im Vordergrund stehen. Auf der anderen Seite darf natürlich das Seeding im Web nicht vernachlässigt werden, denn auch der beste Content ist wertlos, wenn niemand ihn findet. Es wird deutlich, dass sich die Suchmaschinenoptimierung vom mechanischen Prozedere weg entwickelt und zu einer strategisch anspruchsvollen Kunst wird, die sich an echte Nutzer richtet.

Bildnachweis:
© ristaumedia.de – Fotolia.com
© T. Michel – Fotolia.com
© Michael Schütze – Fotolia.com

PERFORMICS IST BEKANNT AUS